Grün, lebendig, vielfältig – weltoffen und in guter Nachbarschaft: Die Zukunft für unsere Innenstädte
Text
Schon die Römer bauten Wege auf dem Gebiet des heutigen NRWs um Güter zu
transportieren und Handel zu treiben. Diese Jahrtausende alten Wege vernetzten
die Dörfer und führten zum Wachstum dieser Orte. Mit dem Mittelalter stieg die
Zahl der Stadtgründungen rasant an. Ihre Zentren – neben der Kirche der
Markplatz und das Rathaus– waren als öffentlicher Raum ökonomisches,
kulturelles, politisches und religiöses Zentrum einer zunehmend selbstbewussten
Bürgerschaft. Hier pulsierte das Leben – und tut es auch nach über einem
Jahrtausend europäischer Stadtgeschichte immer noch. Europäische Städte sind
dadurch unverwechselbar.
Während Quartiere eher die alltägliche Versorgung abdecken, sind Innenstädte
darüber hinaus besondere Orte von Kunst, Kultur, Begegnung, Einkaufen und
Gastronomie und bieten Raum für Wissen und Innovation. Gute Mobilitätsanbindung
des Zentrums in Verbindung mit dem Ziel einer 15-Minuten-Stadt kennzeichnen
moderne Stadtbilder.
Franco Kornfeld:
Wie kann eine Definition von Quartiersarbeit sein- die kleinste Einheit von Leben, Lebendigkeit - Kindergarten, Grundschule, Bürgerbüro (Stadtteilbüro), Arzt, Kiosk, Einkaufsmöglichkeiten zum alltäglichen Bedarf, Grünanlage..
Dennis Brause:
Damals reichte ein Brunnen - heute wird dies erweitert um Ärzte, Schulen, ÖPNV, Physiotherapie, Polizei, Erholungsflächen und benötigt somit natürlich ebenfalls Infrastruktur.
Lisa Schopp:
Während Quartiere im Sinne der 15-Minuten-Stadt weiter gestärkt werden sollten, um dem Zielbild der durchmischten Stadt, deren Bewohner*innen Arbeitsplatz, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Ärzte, Parkanlagen, Kultur- und Sportangebote in unmittelbarer Umgebung finden, näher zu kommen, sehen sich die Innenstädte anderen Herausforderungen gegenüber. Als besondere Orte von Kunst, Kultur, Begegnung, Einkaufen und Gastronomie aber auch als Raum für Wissen und Innovation prägen sie maßgeblich die Identität ihrer Städte. Es gilt neue Wege für starke Zentren einzuschlagen.
Neben den Gebäuden in der Innenstadt ist vor allem der öffentliche Raum
entscheidend für die Qualität des Zentrums. Man trifft sich auf der Straße, im
Café, bummelt und lässt sich treiben. Besonders Märkte beleben die
Fußgängerzonen. Neben der regionalen Versorgung mit Lebensmitteln wird in
einigen Städten die Tradition von Märkten und Markthallen weitergeführt und der
Handel kombiniert mit Kultur und Handwerk – größtenteils sind diese Traditionen
verschüttet.
Friederike Maus:
Dennis Brause:
Trotzdem kommen die Erdbeeren aus Spanien und die Milch wird "verschnitten"
Lisa Schopp:
Hier ein paar konkrete Anregungen zu diesem Abschnitt:
...lässt sich treiben. Die Menschen beleben den öffentlichen Raum. Erst durch die Nutzung der Bürger*innen wird eine mit Bäumen umrandete Fläche zum Treffpunkt im Quartier. In der Zukunft ist es wichtiger denn je die Entwicklung der Innenstädte aus der Perspektive der Nutzer*innen zu denken.
Der öffentliche Raum Stadt verändert sich rasant wegen tiefgreifender (globaler)
ökonomischer, ökologischer und sozialer Veränderungen und Verwerfungen.
Dennis Brause:
Nun wird ein Fakt genannt, der zwar beobachtbar aber nicht zweifelsfrei belegbar ist.
Die globale Finanzkrise 2008 und die Niedrigzinspolitik veränderte den
Immobilienmarkt grundsätzlich. Grundstücke und Gebäude in den Innenstädten
werden seitdem explizit zur Geldanlage gesucht und genutzt. Der öffentliche Raum
gerät zunehmend in Bedrängnis kommerziell verwertet zu werden. Dadurch
schwinden die Flächen, die in die Gestaltungshoheit der Kommunen fallen.
Inhabergeführte Geschäfte werden ersetzt durch Filialen von Handelsketten. In
größeren Städten erleben wir auch Veränderungen in der Besitzstruktur.
Eigentümer*innen von Grundstücken und Gebäuden sind dort vermehrt Fonds- und
Kapitalgesellschaften. So verlieren wir mehr und mehr die gewachsene Beziehung
zwischen Eigentümer*innen und Innenstadt, die Ortsansässige zu ihrer Stadt haben
und pflegen.
Dennis Brause:
Die Bindung zum Eigentümer ist immer noch gegebene. Der Eigentümer heißt nun nicht mehr Erika sondern Erika GmbH.
Diese Outlets und Großmärkte sichern relativ zum kleinen Einzelhandel mehr Arbeitsplätze für das Umland
Die letzten Jahrzehnte sind auch von einer Ausweitung von großen Handelsflächen
auf die ganze Stadt geprägt. Großmärkte, Outlet-Center und Discounter siedeln
sich auf der grünen Wiese an und schwächten damit die Funktion der Innenstädte
auch als Handelsort für die Produkte des täglichen Bedarfs. Eine Ursache für die
Abnahme von Gewerbeflächen oder für die Zunahme von Leerständen in Innenstädten
liegt auch in den hohen Mieten in den Zentren. Laut IVD West sind die
Gewerbemieten in NRW unterschiedlich. In Großstädten sind die
Einzelhandelsmieten in Spitzenlagen konstant hoch. Im Gegensatz dazu kommt es
mancherorts zu einer Devastierung von Zentren: Nicht mehr zeitgemäße
Immobilien, renditeorientiere Eigentümer*innen, die zu wenig umbauen und damit
Umnutzungen nicht ausreichend unterstützen führen zu Leerstand und Unternutzung
der Gebäude und der Innenstadt.
Friederike Maus, BDB.NRW :
Der stationäre Einzelhandel verliert seit einigen Jahren in seiner Rolle als
bestimmende Größe für die urbanen Zentren an Bedeutung. Diese Herausforderung
macht eine große Anstrengung der Stadtentwicklung notwendig. In den Nullerjahren
war der Hauptbesuchsanlass noch (je nach Stadtgröße) zu 70 bis 80 Prozent das
Einkaufen. Heute sind es 50 bis 70 Prozent. Bei Mittelstädten liegt der Anlass
zum Besuch der Stadt nur noch etwa zur Hälfte im Einkaufen. Die Funktion des
Einzelhandels ist nach wie vor zentral, aber erheblich schwächer. Bei einer
Umfrage in Innenstädten gab jede*r Fünfte an, künftig verstärkt online
einzukaufen und aus diesem Grund die Innenstadt seltener zu besuchen (IFH Köln).
Die Krise des stationären Einzelhandels wird in Schließungen großer Filialen wie
Karstadt und Kaufhof besonders sichtbar. Er wird durch die Digitalisierung und
verstärkte Nutzung des Online-Angebot massiv herausgefordert – auch weil die
großen Digitalkonzerne ihre durch Steuervermeidungsstrate-gien, Flächen auf der
grünen Wiese, Lohndumping und ökologisch schädliche Logistik erworbene
Marktmacht ausnutzen.
Friederike Maus:
Zugleich nutzen aber auch immer mehr kleine Händler*innen die Möglichkeiten der
Digitalisierung, anstatt sich allein auf langjährige Forderungen wie mehr
Parkplätze und verkaufsoffene Sonntage zu beschränken. Viele lokale digitale
Vertriebskonzepte sind der exakte Gegenentwurf zu Amazon und Co. Sie verbinden
die Beratungsleistung des stationären Handels mit innovativen Servicekonzepten
wie etwa taggleicher Lieferung durch Lastenfahrräder. Zudem enthalten einige
Konzepte Ansätze, um vormals reine Online-Händler*innen bei ihrem Weg in den
stationären Handel zu unterstützen.
Anne Herbermann:
Nicht nur das klassische Gütergeschäft (Textilien, Elektrogeräte usw.) findet immer stärker online statt. Auch viele Dienstleistungen werden inzwischen nicht mehr in Ladenlokalen sondern im Netz getätigt: Dazu gehören z.B. die Reise- & Tourismusbranche, aber auch Banken und Versicherungen.
Die Herausforderungen der Städte durch den Klimawandel sind riesig: Gebäude
müssen energetisch saniert werden, Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien
gehören zunehmend zum Stadtbild, öffentliche Räume müssen sich dem Klimawandel
anpassen. Die Mobilitätswende muss sich im Bild der Zentren widerspiegeln. In
den nächsten 30 Jahren gilt es, das System Stadt neu zu gestalten und dabei Maß
zu nehmen an den Zielen nachhaltiger Entwicklung (wie zum Beispiel den
Sustainable De-velopment Goals) und dem Pariser Abkommen von 2015.
Thomas Volkmann:
Demografische Trends – Alterung, Migration und Bevölkerungsrückgang –
beeinflussen die Entwicklung der Städte und ihrer Innenstädte. Hierbei handelt
es sich jedoch um einen differenzierten Prozess: In Mittel- und Großstädten
werden die Innenstädte als Wohnort nach Jahren des Bevölkerungsverlustes wieder
attraktiver. Ausschlaggebend für diesen Trend ist vor allem die Altersklasse der
18-bis 29-Jährigen. Gerade Auszubildende bzw. Berufseinsteiger*innen zieht es in
die Innenstadt. Vor diesem Hintergrund ist allerdings abzusehen, dass der Trend
„zurück in die Innenstadt“ sich nicht selbst trägt, da der Anteil der 18- bis
29-Jährigen innerhalb der Bevölkerung schrumpft. Für den Handel in den
Innenstädten sind die Aussichten schlechter. Eine aktuelle Studie des IFH Köln
zeigt: Innen-stadtbesucher*innen werden immer älter. Das Durchschnittsalter
liegt mittlerweile bei 47 Jahren. Die jüngeren Verbraucher*innen bleiben weg.
Das Angebot in den Fußgängerzonen kommt bei ihnen nicht wirklich gut an.
Durch die Corona-Pandemie müssen wir weitere Schließungen im Einzelhandel in den
Innenstädten erwarten. Es wird wegen vermehrtem Homeoffice ein Rückgang beim
Bedarf an Büroflächen entstehen. Doch dies kann auch die Chance bieten, dass
Flächen für Wohnen und andere Nutzungen frei werden. Dort wo überhöhte Preise
die Innenstadtentwicklung bisher hemmen, eröffnen sich gegebenenfalls
Möglichkeiten für kreative Nutzungen – mehr Grün, weniger Konsum, mehr
Begegnungen. Wo Filialen geschlossen werden, ergibt sich die Chance den
Einzelhandel wieder in den Innenstädten zu zentrieren. Kurz: Die Stadt ist in
der Krise. Es liegt an uns, diese Krise als Chance zu begreifen und zu nutzen.
Es geht um nicht weniger als darum, unsere Städte neu zu (er-)finden. Es geht um
die Transformation von Urbanität.
Unsere Innenstädte haben es also mit einem ganzen Bündel an Veränderungen und
Infragestellungen zu tun. Zugleich eröffnen sich Gestaltungsmöglichkeiten.
Einige Chancen für die Transformation erleben wir bereits. Mit den steigenden
Konsummöglichkeiten breiter Bevölkerungsschichten und einer „bunteren
Zusammensetzung“ der Bevölkerung hat die Vielfalt an Gastronomieangeboten in den
letzten Jahrzenten deutlich zugenommen. Ein großer Mix an Angeboten von Kultur
und Kreativ-wirtschaft finden wir vor allem in den Städten, die vom
studentischen Leben geprägt sind.
Die Innenstadt ist aber mehr als die Summe ihrer Nutzungen - auf die Menschen
kommt es an. Eine nachhaltige Stadtentwicklung verbindet soziale und ökologische
Planungsansätze und stellt die Teilhabe und Beteiligung der Menschen mit dem
Ziel einer „Stadt für alle“ in den Mittelpunkt. Dies hat positive Auswirkungen
auf den kommunalen Klimaschutz.
Lisa Schopp:
In der Corona-Pandemie wurde der öffentliche Raum bereits zurückerobert.
Insbesondere im Sommer gab es vielfältige kreative Projekte: Temporäre
Spielstraßen, Nachbarschaften, die gemeinsam Blumenbeete bepflanzt haben, mehr
Menschen, trafen sich in Parks und auf Plätzen. In Gesellschaft und Medien wurde
die Renaissance des öffentlichen Raums diskutiert. Bespielbare Innenstädte und
nachhaltige Mobilität sind im Fokus. Die Akteur*innen in den Innenstädten rücken
zusammen und öffnen sich für Experimente und eine neue Planungskultur.
Wenn wir diese Ansätze ausbauen, bietet sich uns die Chance, global einen
Beitrag zum Klima zu leisten und vor Ort lebendige, vielfältige, grüne
Innenstädte zu schaffen.
- Als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurden von verschiedensten Ebenen
vielfältige Unterstützungsangebote für Selbstständige, Handelsketten,
Gastronomie und Kommunen geschaffen. Zukünftig müssen wir die
Transformation der Innenstädte aber als integrierte Entwicklungsaufgabe
für uns alle betrachten.
Lisa Schopp:
Konkreter Vorschlag:
Die Transformation der Innenstädte kann nur als Gemeinschaftsaufgabe bewältigt werden. Es braucht integrierte Planungsansätze, die neben der Verwaltung auch Wirtschaft, Zivilgesellschaft und andere zu Akteure machen.
- Die Pandemie hat gezeigt, dass es einer stärkeren Gemeinwohlorientierung
für die Gestaltung unserer Städte und Gemeinden bedarf. Immer häufiger
fordern Menschen mehr Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Stadt und sie
fördern durch praktische Initiativen wie der Gründung von Vereinen für
gute Nachbarschaften auch selbst das Gemeinwohl in ihren Städten (vgl.
Neue Leipzig Charta). Mit einer gemeinwohlorientierten Planungskultur kann
die Qualität der Innenstädte gesteigert werden.
Lisa Schopp:
Die Pandemie hat gezeigt, dass es einer stärkeren Gemeinwohlorientierung
bei der Gestaltung unserer Städte und Gemeinden bedarf, die sich an den konkreten Bedürfnissen der Bürger*innen orientiert. Dazu gehört auch, die Menschen stärker in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Immer häufiger fordern Bürger*innen mehr Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Stadt. Oder werden selber zu Stadtmacher*innen, indem sie Brachflächen umgestalten oder Gebäude für die Gemeinschaft öffnen und so etwas zum Gemeinwohl in ihren Städten beitragen (vgl. Neue Leipzig Charta).
- Innenstädte sind mehr als Beton und Stahl, Denkmäler und Infrastruktur.
Neben der Gestaltung des materiellen Ortes wollen wir auch Zentren, die
eine Verbindung zu immateriellen Dingen bieten. Menschen finden ihr Glück
in Familie, Freunden, Gemeinschaft, Natur, Kosmos – auch das muss in der
Innenstadt der Zukunft Teil des Angebots sein.
- Die Innenstädte müssen widerstandsfähiger gestaltet werden. Die sogenannte
Resilienz dient dazu, krisenfest zu sein. Angesichts der o.g.
Herausforderungen ist es notwendig, künftige Gewinne nicht mehr
vollständig zu kapitalisieren, sondern Reserven dazu zu nutzen, die
Innenstädte zu stärken. Zum Beispiel sollten Vermieter*innen mehr
Rücklagen bilden, um beim Auszug eines Geschäftes attraktive
Zwischennutzungen zu unterstützen.- Nutzungsmix: Ein eigenes Profil – in guter regionaler Nachbarschaft
- Jede Stadt muss selbst aktiv planerisch Stadtentwicklung betreiben und
dabei geht es nicht nur darum das eigene Profil zu verändern, zu
entwickeln oder zu stärken, sondern dies auch in regionale Abstimmung
einzupassen. Beispielhaft sind hier regionale Einzelhandelskonzepte,
Planung von Stadt-Umland-Beziehungen und die notwendigen Kooperations- und
Pla-nungssynergien in der Metropolregion Ruhr zu nennen.
- Die Resilienz von Innenstädten wird durch Nutzungsmischung gesteigert – je
mehr verschiedene Nutzungen vor Ort sind, desto geringer die Abhängigkeit
von einer Branche.
- Lebendige Innenstädte sind je nach Standort gekennzeichnet durch
verschiedenste Nutzungen. Das Nebeneinander von scheinbar sich
ausschließenden Nutzungen wie Außengastronomie und Wohnen muss ermöglicht
werden. Vor Ort kann ein vielfältiger Mix folgender Nutzungen die
Innenstadt aufwerten- Handel - auch in Form von Märkten und Markthallen, insbesondere
inhabergeführt - Kulturangebote (z.B. Kinos, Theater, Open-Air-Veranstaltungen)
- Gastronomie (vielfältig, lebendig, bei Wohnnutzungen v.a. auch
Tagesgastronomie) - Wohnraum (insbesondere auch bezahlbar)
- Büroflächen (mehr collaborative spaces)
- Urbane Produktion und Handwerk (z.B. Neue Manufakturen und
traditionelle Handwerke) - Kreativwirtschaft und Bildungsangebote (z.B. durch ein
Zusammenwachsen von Innenstädten und Hochschulen, gerade an
Standorten wo Hochschulen auf der grünen Wiese angesiedelt sind
ergeben sich Chancen für beide Seiten) - Pflegeangebote (z.B. Therapieangebote oder Quartiersberatung) und
Dienstleistungen (Behörden, Fahrradparkhäuser, Paketstationen) - Begegnungsorte – auch als Ansatz für mehr Integration (z.B. auch
konsumfreie Orte mit ökonomischer Nutzung kombiniert - Grünflächen - z.B. Mikroparks wegen des Klimawandels.
- Handel - auch in Form von Märkten und Markthallen, insbesondere
- Dieser Mix von Nutzungen sollte sich auch innerhalb von großen Gebäuden
zeigen. Wo aktu-ell ein Kaufhaus leer steht, kann künftig ein Mix aus
Handel, Büro und Wohnen die Resilienz der Immobile und damit wiederum
diejenige der gesamten Innenstadt steigern. Hierfür be-darf es Umbauten
und dem Angebot von kleinteiligen Handelsflächen.
- Öffentliche Räume und Fußgängerzonen in den Innenstädten müssen sich als
Lebensraum für alle Menschen weiterentwickeln, z.B. durch Gestaltung mit
Skaterflächen und bespielbare Stadträume sowie Aufenthalts- und
Begegnungsorte.
Lisa Schopp:
- Die Interessenslagen erweitern sich durch den Nutzungsmix. Diese
Herausforderung für Ak-teur*innen vor Ort muss gemeinsam gemeistert
werden, z.B. mit Bürgerräten für Innenstädte.
- Veränderte Lebensstile und Konsummuster führen zur Nachfrage nach neuen
und vielfach nachhaltigen Angeboten. Gesucht wird wieder eine Schusterei
anstatt eines neuen billigen Schuhs.
- Vielfach wird vor Ort versucht, mit möglichst vielen Events und
Attraktionen die Menschen in die Innenstädte zu locken. Doch hier gilt es,
auf die Zielgruppen zu achten. Je nach Ort gibt es eine wachsende Zahl von
Innenstadtbesucher*innen, die von diesem „Rummel“ Abstand nehmen oder die
regionale, saisonale Gastronomieangebote einer Schnellrestaurant-Kette
vorziehen.- Handlungsfähige Kommunen
- Kommunale Haushalte lassen eine aktive Teilhabe am Immobilien- und
Grundstücksmarkt und damit eine aktive, präventive Boden- und
Liegenschaftspolitik in weiten Teilen NRWs nicht zu. Die Auswirkungen der
Corona-Pandemie mit Gewerbesteuerausfälle und zusätzlichen Ausgaben
verschärfen und zementieren diese Situation.
- Vielerorts haben die Kommunen nur noch mit Fördergeldern überhaupt
Handlungsfähigkeit bei der Gestaltung der Innenstädte – doch dabei fehlt
es an der Freiheit für individuelle Lösungen, denn Limitierungen im
Handlungsrahmen und hoher Aufwand bei der Antragsstellung verbunden sowie
zeitgleiche Entwicklungen in Nachbarkommunen, die zu Konkurrenzen führen
zeigen die Nachteile von Aktionsprogrammen. Idealerweise hätten die
Kommunen konjunkturunabhängig und kontinuierlich ausreichende finanzielle
Mittel für ihre notwendigen Investitionen.
- Mangels finanzieller und personeller Ausstattung gab es in den vergangenen
Jahrzehnten wenig „große Würfe“ von Seiten der kommunalen
Stadtentwicklung. Vielfach wurde in der Ver-gangenheit die Entscheidung
über Stadtentwicklung in private oder (halb)öffentliche Gesell-schaften,
Unternehmen und öffentliche Sparkassen verlagert, da hier ausreichend
Personal zur Verfügung standen.
- Es bedarf der Stärkung der kommunalen Haushalte, inkl. kurzfristige
Perspektive zur Ent-schuldung der Kommunen, z.B. durch einen
Altschuldenfonds und der politischen Seite 5 von 9Verständigung dringend
notwendige Zukunftsinvestitionen jetzt tätigen zu können und zu müssen.
Dann können Kommunen wieder mehr Investitionen tätigen und ihre Städte
selbst gestalten.
Neben mehr Budget für Planer*innen vor Ort muss auch die Attraktivität des
Öffentlichen Dienstes insgesamt gesteigert und mit zielgruppenorientiertem
Marketing beworben wer-den. In der öffentlichen Verwaltung sollten
vermehrt duale Ausbildungen/Studium angebo-ten werden. Zur
Handlungsfähigkeit der Kommunen gehört auch ein Rechtsrahmen, der es
ermöglicht im Bedarfsfall Eigentümer*innen zur Durchführung von Maßnahmen
an Gebäu-den zu bringen. Die Baugebote nach dem BauGB sind auszunutzen und
weiter auszubauen. Vorkaufsrechte und Erbpachten müssen vermehrt von
Kommunen genutzt werden um selbst wieder die Entwicklung der Innenstädte
mitzubestimmen.Kommunen gegen Einzelinteressen stärken
- Leerstände und Teilleerstände, die heute von Vermieter*innen aus
kalkulatorischen Gründen in Kauf genommen werden, führen zu
Abwärtsspiralen. Um dies zu verändern, sollen die Kommunen rechtlich und
finanziell so ausgestattet werden, dass sie aktives, präventives
Leerstandsmanagement betreiben können (z.B. Deckelung von Gewerbemieten).
- Problemimmobilien oder Schrottimmobilien sind nicht dem Standort und dem
Gebäude an-gemessen genutzt und vielfach gekennzeichnet durch bauliche
Missstände (Verwahrlosung). Dies hat negative Auswirkungen auf das Umfeld.
Daher müssen derartige Gebäude in Innenstädten (wo möglich) umgenutzt oder
(wenn nötig) abgerissen werden, um Platz für zukunftsfähige Nutzungen
schaffen.
- Der (Zwischen-)Erwerb bzw. die Anmietung von Flächen durch Kommunen gilt
es von Seiten des Landes zu unterstützen. Auf Bundesebene müssen die
kommunalen Zugriffsmöglichkeiten auf (Schlüssel-)Immobilien rechtlich
verbessert werden (z.B. durch die Ausweitung der Regelungen im BauGB zu
städtebaulichen Geboten, Enteignungen oder Zwangsanmietungen).- Attraktive Zentren für die Menschen zurückerobern
Lisa Schopp:
21: Die Kommune verhandelt jedoch nicht nur im eigenen Interesse mit Grundstückseigetümer*innen. Vielmehr wird sie vermehrt auch als Vermittler*in zwischen gemeinwohlorientierten Initiativen sowie anderen Akteuren und Eigentümer*innen agieren.
- Es braucht eine klare und verbindliche Abgrenzung der Zentren in der
Planung der Kommunen. Einzelhandelsstandorte auf der grünen Wiese und
Überkapazitäten andernorts sind zugunsten einer Konzentration auf die
Innenstadt zu verhindern.
- Ziel ist es, dass die Menschen sich den öffentlichen Raum wieder aneignen
können. Die Neu-nutzung und Umnutzung von Leerständen bietet Potential für
die Weiterentwicklung der Städte. Ebenso müssen Freiflächen und auch
Verkehrsräume in den Fokus gerückt werden. Parkraum kann für
Außengastronomie genutzt werden. Fußgängerzonen laden zum Aufent-halt ein.
- Gestalterisch attraktive und qualitätvolle Architektur und öffentliche
Räume sind die bauliche Grundlage für Verweilqualität und eine
Wohlfühlatmosphäre. Wichtig ist, die öffentlichen Räume so zu gestalten,
dass sich auf überschaubaren Plätzen und Gassen Menschen begeg-nen können
und das Tempo und die Entfernungen in der Innenstadt an Fußgänger*innen
orientiert wird. Folge einer guten Stadtplanung ist, dass die Menschen
sich in ihren Zentren wohl und sicher fühlen.- 100 Prozent mobil in der Stadt der kurzen Wege
- Innenstädte müssen mit allen Verkehrsmitteln erreichbar sein – egal ob zu
Fuß, mit dem Rad oder dem Bus oder Auto. Aber die Gestaltung der
Innenstädte darf sich nicht länger rein an den Bedürfnissen des
motorisierten Individualverkehr orientieren. Hohe Aufenthaltsqualität und
Erreichbarkeit für Alle sind die Ziele.
- Zukunftsfähige Innenstädte benötigen nachhaltige Verkehrskonzepte, die den
Autoverkehr in den Stadtzentren unter anderem durch restriktivere
Parkraumbewirtschaftung, Verkehrslenkung und Förderung von Fuß- und
Radverkehr sowie Bus und Bahn stark reduzieren. Die Barrierefreiheit muss
sich durchsetzen. Aktive Fußverkehrsplanung steigert die
Teilhabemöglichkeiten aller!
- Indem man Stellplätze im öffentlichen Raum abbaut und den vorhandenen
Straßenraum neu aufteilt, werden Innenstädte attraktiver und für alle
Verkehrsteilnehmer*innen erschlossen. Notwendige Parkflächen sollten wenn
möglich in Form von Park&Ride-Plätzen am Rande der Stadtkerne liegen und
kurze Fahrten mit dem ÖPNV in die Innenstadt zu möglichst günstigen
Preisen angeboten werden.
- In den Zentren zeigen sich dann die Vorteile neuer Mobilitätskonzepte
zwischen Rad, Fuß-gänger*innen, ÖPNV und dem Autoverkehr.
Verkehrsberuhigung und die Begrenzung des Durchgangsverkehrs steigern die
Aufenthaltsqualität. Auch der Einzelhandel kann von autofreien oder
autoarmen Innenstädten profitieren. Mittlerweile sprechen sich viele
Einzelhändler*innen für eine Reduzierung des Autoverkehrs in den
Einkaufsstraßen aus, weil sich die höhere Aufenthaltsqualität für ihre
Kund*innen auch auf den Umsatz positiv auswirkt. Diesen Effekt belegen
auch wissenschaftliche Studien.- Gemeinsam kreative Lösungen finden
- Innenstädte sind individuell. Je nach Stadt gilt es daher, individuelle
Zukunftskonzepte zu entwickeln. Die Kreativität vor Ort ist gefragt.
- Lebendige und attraktive Innenstädte zu schaffen ist eine
Gemeinschaftsaufgabe. Partizipati-onsprozesse steigern die
Planungsqualität und ermöglichen es, passgenau zu gestalten. Dafür müssen
wir die ganze Breite der Zielgruppen zu erreichen – nur so können die
Zentren zum Identifikationsort für alle werden.
- Der barrierefreie Ausbau der Innenstädte dient allen Menschen. Eine
Innenstadt mit mög-lichst wenig (baulichen) Barrieren ist für Menschen mit
körperlichen Einschränkungen, aber auch für Menschen mit Kinderwagen und
Rollatoren ein Gewinn. Darüber hinaus sollten Städte auch in Hinblick auf
akustische oder visuelle Einschränkungen gestaltet werden.
- Netzwerke wie Standortgemeinschaften (ISG) müssen zu umfassenden
Zukunftsstätten wei-terentwickelt werden. Gemeinsam mit allen Nutzer*innen
müssen geeignete Aktivitäten zur Stärkung der Innenstädte auf den Weg
gebracht werden. Dazu zählt auch eine Verständigung mit
Immobilieneigentümer*innen zu einer auf die Geschäftssituation und eine
attraktive Nutzungsmischung ausgerichtete angepasste Mietenpolitik.
- Zur lokalen Beratung und Vernetzung von kleinen Geschäftsleuten,
Gastronom*innen und Gewerbetreibenden sollten von Seiten der Kommunen
Angebote geschaffen oder ausgebaut werden. Diese dienen sowohl der
Professionalisierung, Attraktivitätssteigerung und zukunfts-fähigen
Ausrichtung sowie der Erhöhung der innerstädtischen Aufenthaltsqualität.
Digitale Formate der Bürgerbeteiligung werden seit der Corona-Pandemie
mehr genutzt. Dies sollte weiterhin genutzt werden - auch für formale
Beteiligungsverfahren.- Grüne Infrastrukturen stärken
- Kommunen müssen es sich vermehrt zur Aufgabe machen, ihre
Innenstadtentwicklung auf den Klimaschutz auszurichten. Es geht dabei um
die Reduktion klimarelevanter Treibhausgase und auch um die
Klimafolgenanpassung.
- Durchgrünte Innenstädte sind ein Beitrag zum Klimaschutz, sie laden auch
zum Verweilen ein, dienen der menschlichen Gesundheit und der
Biodiversität vor Ort. Verpflichtende Grün-flächenplanung auf kommunaler
Ebene kann dieses Potential aufzeigen.
- Projekte wie essbare (Innen)städte und Urban Gardening steigern die
Qualität der städti-schen Freiraumnutzung und die Zukunftsfähigkeit
unserer Städte und Gemeinden.
- Es braucht eine sorgfältige Abwägung im Lärmschutz in den Innenstädten –
einerseits soll der Anwohnerschutz gewahrt werden und zugleich eine
Nutzungsmischung in den Innenstädten möglich sein.
- In Wachstumsstädten wächst der Druck auf Grünflächen, Innenstädte sind per
se unterver-sorgt. Die Pro-Kopf-Versorgung sollte daher in jeder
Innenstadt in NRW ausgebaut werden.- Digitalisierung nutzen
- Kommunen nehmen den Zugang zu Daten zwar insgesamt mehr und mehr als
wichtige Ressource u.a. für die eigene Planung und Steuerung wahr. Hier
gibt es aber je nach Standort weitere Möglichkeiten, die Instrumente der
Smart Cities für die Entwicklung der Innenstädte aufzugreifen. Die Chancen
der Digitalisierung bei der Transformation der Innenstädte müs-sen unter
Berücksichtigung des Datenschutzes genutzt werden.
- Beteiligungsverfahren sollen digitalisiert und Transparenz durch digital
bereitgestellte Infor-mationen ausgebaut werden. Digitale Tools können
helfen, Planungsprozesse und -inhalte noch adressatengerechter zu
kommunizieren, indem Informationen bereitgestellt oder For-men der
Kommunikation, Vernetzung, Konsultationen und Beteiligung verbessert
werden.
- Der stationäre Handel sollte unterstützt werden, um offline mit online zu
verbinden (z.B. Online-Schaufenster mit Abholmöglichkeit vor Ort und
Anprobe vor Ort „Click and Collect“, dann Bestellung nach Hause und
taggleiche Lieferung) wie es zum Beispiel seit 2015 vom Land mit einem
Förderprogramm unterstützt wird. Damit können in Netzwerken vor Ort (mit
Kammern, Handelsverband, Wissenschaft und weitere Akteur*innen)
übergreifende Digitali-sierungsstrategien entwickelt werden.
- Digitale Park- und Fußgängerleitsysteme können die Attraktivität der
Innenstädte steigern. Ziel ist, dass die Menschen einerseits schnell und
sicher an ihr Ziel kommen und zugleich der Bummel in der Innenstadt so
wenig wie möglich gestört wird.
- Der Handel sollte vermehrt smarte Logistikkonzepte nutzen, sowohl für
Anlieferverkehre zu den Geschäften als auch zur Kundschaft. Das reduziert
die Verkehre in den Innenstädten und gibt Raum für die Entwicklung.
- Im Rahmen der Bemühungen auf nationaler und europäischer Ebene die
Marktmacht der großen E-Commerce-Konzerne zu begrenzen, sollte auch eine
Diskussion geführt werden wie eine stärkere Einforderung von Beiträgen der
großen Online-Plattformen zu Standortgesellschaften und kommunalen
Gemeinschaftsanstrengungen zur Stärkung der Innenstädte gelingen kann.- Experimente wagen
- Experimentelle und handlungsorientierte Planungsansätze und -verfahren
z.B. in Form von Reallaboren sind insbesondere in Krisenzeiten ein
wichtiger Baustein zur Transformation der Innenstädte. Es kann dabei
vielerorts auf Erfahrungen bei bereits durchgeführten Zwischen-nutzungen
zurückgegriffen werden.
- Insbesondere muss ausprobiert werden, auf welchem Wege die ökonomischen
Interessen der Eigentümer‘*innen dauerhaft so beeinflusst werden können,
dass neue vielfältige Nut-zungen, auch mit Gemeinwohlorientierung
ökonomisch möglich werden.
- Internationale und lokale Netzwerke aller örtlicher Akteur*innen sollen
genutzt werden um weitere Experimente zu initiieren. Diese Partnerschaften
können interessante Anregungen zur Entwicklung der Innenstädte bringen und
gemeinsam lässt sich Neues wagen.
Offene Sammlung von guten Beispielen:
Thomas Volkmann:
Reiner Neumann:
schön, dass du dich beteiligst :-)
Kannst gerne auch die Beispiele kommentieren oder eigene Beispiele nennen, dann aber lieber als "Vorschlag" auf der Startseite.
Bis demnächst!
Grüße
Reiner
Team Johannes
Lisa Schopp:
Nordrhein-Westfalen ist vielfältig und jedes Zentrum sollte individuell das
Aushängeschild für seine Kommune sein. Vielerorts gibt es gute Beispiele, die
als Anregung dienen können. Wichtig ist es, die Ideen nicht zu kopieren, sondern
lokale Gegebenheiten, den vorhandenen Nutzungsmix und die gewünschten
Funktionen der eigenen Innenstadt zu definieren. Zur Anregung, wie Innenstädte
grün, lebendig und vielfältig gestaltet werden können, sammeln wir Beispiele:
Die Stadt Ahaus möchte mit ihrem Internetauftritt über die Fortschreibung des
Entwicklungskonzeptes Innenstadt Ahaus informieren und allen Bürgerinnen und
Bürgern die Möglichkeit bieten, sich von zu Hause oder unterwegs aus mit
Anregungen und Ideen aktiv am Planungsprozess zu beteiligen. Auf einer
Ideenkarte können Anregungen, aber auch Kommentare zu vorhanden Beiträgen
eingetragen werden.https://www.plan-portal.de/ahaus/
Die App „Made in Bocholt“ ist ein Nachrichten- und Shoppingportal für die Stadt
Bocholt. Es wird täglich über Lokalnachrichten, Politik, Sport, Kultur,
Wirtschaft, Wissenschaft, Hochschule und Internet berichtet und auf
Veranstaltungen hingewiesen. In der Bocholt City Map kann man sich
Öffnungszeiten, Stellenausschreibungen, Bildern, Kontaktinformationen und mehr
zu Bocholter Unternehmen anhand von Kategorien oder Marken anzeigen lassen und
auch direkt Produkte von regionalen Einzelhändlern
kaufen.https://madeinbocholt.de/city-app/
Die Stadt Bochum hat einen Architektenwettbewerb für das „Haus des Wissens“
durchgeführt. Das Herzstück des Haus des Wissens, das im historischen
Postgebäude vis à vis zum Rathaus am Willy-Brandt-Platz entstehen soll, bilden
der bisherige Zentralstandort der Stadtbibliothek, die Volkshochschule Bochum,
UniverCity und eine Markthalle. Es ist ein Projekt der Bochum Strategie 2030 und
Teil einer Gesamtstrategie für die Bochumer
Innenstadt.https://www.bochum.de/Pressemeldun-gen/6-Dezember-
2019/Architektenwettbewerb-fuer-das--Haus-des-Wissens--entschieden
In der ‚Chokoladenfabrik‘ wurde seit Menschengedenken Schokolade verarbeitet,
und seit 2014 sind hier die Stadtbibliothek Gouda, das Regionalarchiv
Mittelholland, die Druckerwerkstatt Gouda und „Kruim - essen & trinken“
untergebracht. Die Schokoladenfabrik ist eine inspirierende und dynamische
Umgebung, in der es immer etwas zu tun und zu entdecken gibt. Es finden Labore
für Bürger*in-nen statt, es gibt ein Tonstudio, eine Druckerei und vielfältige
Nutzungsmöglichkeiten durch offene
Raumkonzepte.https://willkommeningouda.com/locaties/chocoladefabriek
Ausgehend von einem rotgrünen Förderprogramm wird seit 2015 vom Land die
digitale Transformation und die Wettbewerbsfähigkeit der Einzelhandelsbranche
und somit die Attraktivität der Innenstädte vor Ort gestärkt. Zuletzt sind dem
Aufruf des Wirtschaftsministeriums Ideengeber*innen aus Bochum, Warendorf,
Mülheim Saarn, das Mittlere Ruhrgebiet und Mönchengladbach gefolgt.
https://www.ptj.de/lw_resource/datapool/systemfiles/cbox/6667/live/lw_file/2020-
06-08_projekt-broschuere_eh.pdf
Die bisherigen SCHAUZEITEN des Quartiersmanagement Rheydt schafften es mit
vielen tollen Pop-Up Ideen Rheydt zu beleben, Leerstände zu öffnen und Rheydts
Stadtteilpotential einem großen Publikum sichtbar zu machen. Seitdem finden und
fanden viele Leerstandsnutzungen im Quartier statt, vom kurzem Pop-Up Event bis
zu verstetigten Anmietungen. Aber die Leerstandsentwicklung ist weiter
fortgeschritten – und damit eine nächste Schauzeit möglich und
nötig.https://schauzeit-rheydt.de
Um den Umzug weiterer Teile der Universität in das urbane Zentrum zu planen,
wurde seitens der Stadt Siegen der städtebauliche Wettbewerb "Uni (kommt) in die
Stadt" gestartet. Das Kooperationsprojekt "Uni (kommt) in die Stadt" von Stadt
und Universität Siegen wird damit künftig im Stadtbild noch sichtbarer und die
weitere Entwicklung der Stadt prägen. Der Gewinnerentwurf des Berliner
Städtebau- und Stadtplanungsbüros Machleidt hat die Jury vor allem durch die
"Verbindung von universitärem Leben und öffentlichem Raum"
überzeugt.https://www.siegen.de/leben-in-sie-gen/bauen-und-wohnen/uni-kommt-in-
die-stadt/
Die Gläserne Werkstatt unter dem Dach der Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen
beabsichtigt ein seit Jahren mitten in der Innenstadt/Fußgängerzone
leerstehendes Ladenlokal (vormals Appel-rath&Cüpper) umzunutzen. Ziel ist, dass
dort nachhaltig und lokal/regional Produziertes vorgestellt und verkauft wird.
Dabei geht es um weit mehr als Präsentation und Verkauf unter einem Dach.
Produktionsprozesse werden gläsern: Es wird demonstriert, erklärt, vorgeführt
und zum Experimentieren eingeladen.
Ein Bahnhof von gestern als Labor für die Stadt von morgen. Der Mirker Bahnhof
mitten in Wuppertal ist heute „Utopiastadt“. Ein Stadtraum, den engagierte
Bürger für die Nachbarschaft erobert haben. Stolz nennen sie ihn einen
„kreativen Cluster“, das Zusammenwirken vieler für nicht weniger als die
„Initialzündung eines andauernden Kultur- und Gesellschaftskongresses mit
Ambitionen und Wirkung“. Eine Keimzelle kreativer Stadtentwicklung. Utopiastadt
soll ein Ort sein, an dem an Utopien gearbeitet wird. Das Projekt ist ein
gelungenes Beispiel für eine Immovielie, eine Immobilie, die gemeinnützig ins
Quartier wirkt und es positiv beeinflusst.https://www.netzwerk-
immovielien.de/im-movielien/utopiastadt-wuppertal-2/ und
https://clownfisch.eu/utopiastadt/
Neue Ideen für NRW
Stefan Galle:
übernommen werdern...
Die Fraktion der GRÜNEN, im Rat der Stadt Aachen beantragt ein neues
Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zu entwickeln. Ziel des
neuen ISEK „Innenstadt“ ist eine Transformationsstrategie mit verorteten
Entwicklungsmaßnahmen für eine lebenswerte, lebendige, nutzungsgemischte,
erreichbare und klimaresiliente Innenstadt, die sich, auch postpandemisch, neu
strukturieren muss.https://www.gruene-aachen.de/home/news/wiederbelebung-statt-
leerstand-und-verfall.html
Örtliche Hochschule und ihre wissenschaftlichen Leistungen können in der
Stadtgesellschaft stärker vorkommen. Dafür braucht es Räume, in denen
Wissenschaft für die Bevölkerung kommuniziert und erlebbar gemacht wird. Nicht
zuletzt in Zeiten von Fake News und Wissenschaftsfeindlichkeit hilft uns dies,
um Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken. Im Herzen der Innenstadt von
Bielefeld wird hierzu ein historischer Gebäudekomplex zu einem modernen
Begegnungszentrum umgebaut: die WissensWerkStadt.https://www.bielefeld-
marketing.de/wissenswerkstadt
Die Reparaturei ist ein Entwicklungsvorschlag für das Handwerk und zugleich
einem der prominentesten Leerstände der Innenstadt, der Rheydter Galerie. Die
Reparaturei ist ein Ort, an den Menschen mit ihren defekten Sachen kommen
können. Dort gibt es Spezialist*innen für alles, was man vor Ort reparieren kann
- Änderungsschneiderei, Schusterei, Möbeltischlerei, Zweiradwerkstatt,
Elektronikwerkstatt, Messerschleiferei, Schmuckschmiede, u.v.m. Es könnte einen
Ankerpunkt für die Innenstadt werden und das Image von Rheydt als Stadt der
Nachhaltigkeit entwickeln: http://thomasdiehl.eu/2020/die-reparaturei-ideen-
fuer-rheydt-1/
Stefan Galle:
https://www.recyclingboerse.org/
Diese Art der Wiederverwertung wäre in jeder Kommune, oder in einigen Kommunen im Kreis ein wertvoller Beitrag um mit Rohstoffen nachhaltiger umzugehen.
Klaus Lüdemann:
Friederike Maus, BDB.NRW:
https://diebadhonnefer.de/bad-honnef-happy-kiez/
Reiner Neumann:
Dennis Brause: